Systemgastronomie - Definition

Systemgastronomie ist ein facettenreiches Segment des Gastgewerbes, das zwei Kernkomponenten integriert:

Gastronomie und Systematisierung. Dieser Bereich konzentriert sich auf den kommerziellen (=gegen Entgelt mit Gewinnerzielungsabsicht) Verkauf und Konsum von Speisen und Getränken, eine Aktivität, die in einer Vielzahl von Betriebsformen ausgeübt wird z.B. Restaurants, Selbstbedienungsrestaurants, Cafés oder Bistros, Imbisse, Kneipen oder Bars.. Dazu gehören unter anderem traditionelle Restaurants, Selbstbedienungsrestaurants, Cafés, Bistros, Schnellimbisse sowie Kneipen und Bars. Charakteristisch für die Systemgastronomie ist ihre Struktur: Die Organisation und das Angebot werden von einer zentralen Stelle aus einheitlich (= standardisiert) entwickelt und auf mehrere Einzelbetriebe übertragen (= multipliziert). Diese Standardisierung sorgt für einheitliche Prozesse und Angebote in allen beteiligten Betrieben und setzt sich somit von der sogenannten Individualgastronomie ab, die für ihre Vielfalt und weniger strikte Regulierungen bekannt ist.

Systemgastronomie Begriffsdefinition Lexikon Ascensus

Systemgastronomie Definition und Abgrenzung

Die Systemgastronomie verkauft und serviert Speisen standardisiert gegen Entgelt. Ihr Konzept lässt sich auf mehrere Betriebe multiplizieren und unterliegt der Steuerung durch eine Unternehmenszentrale. Sie unterscheidet sich von der Individualgastronomie (oder klassischen Gastronomie) durch ihren systematisierten Charakter. Die Standardisierung sorgt in allen Betrieben für einheitliche Prozesse und Angebote.

Merkmale der Systemgastronomie

Zu den prägenden Merkmalen der Systemgastronomie zählen:

  • Standardisierung: Im Vergleich zur klassischen Gastronomie weist die Systemgastronomie einen höheren Grad an Standardisierung auf. Arbeitsprozesse und Rezepturen sind durch die Systemzentrale vorgegeben und werden in den Betrieben einheitlich umgesetzt.

  • Multiplikation: Das Konzept und Angebot werden vervielfältigt und an verschiedenen Orten angeboten. Dies kann regional, national oder sogar global geschehen, wie bei bekannten Burger-Ketten.

  • Zentrale Unternehmenssteuerung: Wichtige Entscheidungen und Richtlinien werden von einer zentralen Stelle aus gesteuert, sei es eine Hauptverwaltung, Systemzentrale oder ein Headoffice.

Standards in der System- und Individualgastronomie

In der Gastronomie sind Standards durch Traditionen geprägt, von Kochrezepten bis zum Eindecken von Tischen. Die Individualgastronomie bietet Flexibilität, mit weniger strikten Richtlinien. Hier steht das individuelle Handeln der Mitarbeiter im Vordergrund, betont durch fachliche Korrektheit und angemessenes Gästeverhalten. Rezepturen gehören oft persönlich zum Küchenchef und ändern sich mit seinem Wechsel.

Im Kontrast dazu setzt die Systemgastronomie auf hohe Standardisierung. Zentrale Unternehmensführungen geben Arbeitsabläufe vor, die Betriebe setzen sie um. Die Managementaufgaben fokussieren sich auf die Festlegung der Standardisierungstiefe, um Gäste und Unternehmen zu optimieren. Manche Betriebe halten sich strikt an vorgegebene Sortimente, andere erlauben regionale Abweichungen. Die Kundenansprache variiert zwischen strikten Vorgaben und individueller Herangehensweise.

Die Herausforderung liegt in der Entwicklung praktikabler Standards, angepasst an die Mitarbeiterfähigkeiten. Restaurants ohne Fachkräfte passen Service-Standards an, zum Beispiel einfaches Kassieren durch Schichtleiter. Wichtig ist die effektive interne und externe Kommunikation dieser Standards.

Vorteile von Systemstandards

Die Standardisierung in der Systemgastronomie bietet mehrere Vorteile:

  • Qualitätssicherung: Standards helfen, eine konstant hohe Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen zu gewährleisten.

  • Kosteneffizienz: Durch standardisierte Prozesse und Einkäufe können Kosten, wie Wareneinsatz und Personalkosten, optimiert werden.

  • Vertrautheit und Vertrauen: Kunden schätzen die Verlässlichkeit und das Vertrauen in das bekannte Angebot und die Qualität.

Bekannte Beispiel für Systemgastronomie

Führende Marken wie McDonald’s, berühmt für seine ikonischen Burger und Pommes Frites, Starbucks mit einem vielfältigen Angebot an Kaffeespezialitäten, und Subway, das für seine individuell belegbaren Sandwiches bekannt ist, dominieren das Segment der Systemgastronomie. Auch KFC mit seinem berühmten frittierten Hähnchen und Burger King, das einen ähnlichen Schwerpunkt auf Burger setzt wie McDonald’s, zählen zu den wichtigen Akteuren in diesem Bereich. Diese Marken symbolisieren die Erfolgsgeschichte der Systemgastronomie, die sich durch Effizienz, Einheitlichkeit und weltweite Verfügbarkeit auszeichnet.

Zusammenfassung:

Die Systemgastronomie, ein wesentlicher Bestandteil des Gastgewerbes, vereint die Prinzipien der Gastronomie mit systematischen und standardisierten Prozessen. Dabei konzentriert sie sich auf den gewerblichen Verkauf und Konsum von Speisen und Getränken, der in einer Vielzahl von Betriebsformen wie Restaurants, Cafés, Bistros, Imbissen und Bars stattfindet. Im Gegensatz zur Individualgastronomie, die durch mehr Flexibilität und individuelle Entscheidungsfreiheit gekennzeichnet ist, stützt sich die Systemgastronomie auf die Standardisierung und Systematisierung ihrer Betriebsabläufe und Angebote, die zentral von einer Systemzentrale entwickelt und auf mehrere Betriebe übertragen werden.

Ein charakteristisches Merkmal der Systemgastronomie ist die einheitliche Gestaltung der Arbeitsprozesse und Rezepturen, die zentral vorgegeben und in den Betrieben einheitlich umgesetzt werden. Dies steht im Kontrast zur Individualgastronomie, wo Rezepturen oft ein persönliches Gut des Küchenchefs darstellen und individuell variieren können.

Die Systemgastronomie bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Sicherung der Qualität, die Steigerung der Kosteneffizienz und das Aufbauen von Vertrauen bei den Kunden durch konsequente Einhaltung der Standards. Die Managementaufgaben umfassen dabei die Festlegung, wie tief und breit die Standardisierung erfolgen soll, das Entwickeln von praxisnahen Standards, die auf die Fähigkeiten der Mitarbeiter zugeschnitten sind, sowie die effektive Kommunikation dieser Standards sowohl intern als auch extern.