Wareneinsatzquote (WEQ): Definition, Kalkulation und Beispiele

Die Wareneinsatzquote (WEQ) ist eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis des Waren- bzw. Materialeinsatzes zum Umsatz eines Unternehmens misst. Sie wird als Prozentwert dargestellt und bietet wertvolle Einblicke in die Effizienz der Warenverwendung und Materialwirtschaft eines Betriebs. Dieser Artikel erläutert, was die Wareneinsatzquote ist, wie sie berechnet wird, und gibt Aufschluss über ihre Bedeutung für Unternehmen.

Wareneinsatzquote (WEQ) berechnen: Wareneinsatz / Umsatzerlöse *100

Was ist die Wareneinsatzquote (WEQ)?

Die Wareneinsatzquote gibt Auskunft darüber, wie viel Prozent des Nettoumsatzes auf den Wareneinsatz entfallen. Sie wird vorrangig in Branchen wie der Hotellerie, Gastronomie, dem Einzelhandel und der Produktion angewandt, um die Kosten für verbrauchte oder verkaufte Waren in Relation zu den erzielten Umsatzerlösen zu setzen. Ein effizienter Wareneinsatz ist entscheidend für die Rentabilität eines Unternehmens.

Wie wird der Wareneinsatz festgestellt?

Zur Ermittlung des Wareneinsatzes wird zunächst der Verbrauch der Waren berechnet. Dies geschieht durch Addition des Anfangsbestandes und der Warenzugänge und anschließender Subtraktion des Endbestandes laut Inventur. Der resultierende Wert, der auch Verluste durch Bruch oder Verderb einschließen kann, wird mit dem Einstandspreis multipliziert, um den monetären Wareneinsatz zu ermitteln.

Wie wird die Wareneinsatzquote berechnet?

Die Wareneinsatzquote wird mit folgender Formel berechnet:

Wareneinsatzquote (WEQ) = Wareneinsatz/Umsatzerlöse × 100 

Diese Formel ermöglicht es, den prozentualen Anteil des Wareneinsatzes am Gesamtumsatz zu bestimmen.

An welche Richtwerte sollte ich mich bei der Wareneinsatzquote halten?

Richtwerte können je nach Branche variieren. Im Allgemeinen sollte für Speisen eine WEQ von rund 30% angestrebt werden, wobei niedrigere Werte besser sind. Für Getränke liegt der Richtwert bei maximal 25%. Abweichungen von diesen Richtwerten können auf Ineffizienzen hinweisen und sollten genauer untersucht werden.

Beispiel:

Lassen Sie uns ein klassisches Rechenbeispiel aus der Gastronomie durchgehen, um die Wareneinsatzquote (WEQ) eines fiktiven Restaurants zu berechnen, das sich auf Pizza spezialisiert hat.

Angenommene Daten

  • Jahresumsatz aus Pizzaverkauf: 150.000 Euro
  • Anfangsbestand an Zutaten zum Jahresbeginn: 5.000 Euro
  • Zugänge an Zutaten über das Jahr: 45.000 Euro
  • Endbestand an Zutaten zum Jahresende laut Inventur: 4.000 Euro

Schritte zur Berechnung:

  1. Ermittlung des Wareneinsatzes:

    Zunächst berechnen wir den Wareneinsatz basierend auf den uns zur Verfügung stehenden Werten. Der Wareneinsatz ist der Wert der Zutaten, die tatsächlich verbraucht wurden, um den Umsatz zu generieren.

    Wareneinsatz = Anfangsbestand + Zugänge − Endbestand

  2. Berechnung der Wareneinsatzquote (WEQ):

    Die Wareneinsatzquote wird dann berechnet, indem der Wareneinsatz ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt und in Prozent ausgedrückt wird.

    WEQ = (Wareneinsatz/Umsatz) ×100

Rechenbeispiel:

  1. Ermittlung des Wareneinsatzes:

    Wareneinsatz= 5.000 € + 45.000 € − 4.000 € = 46.000 €

  2. Berechnung der Wareneinsatzquote:

    WEQ = (46.000 € / 150.000 €) × 100 = 30,67 %

Interpretation:

Das bedeutet, dass 30,67% des Umsatzes aus dem Pizzaverkauf für den Einkauf von Zutaten aufgewendet wurden. In der Gastronomie wird oft ein Richtwert von ca. 30% für Speisen als zielorientierte Wareneinsatzquote angesehen. Unser fiktives Restaurant liegt also in diesem Bereich, was auf eine effiziente Kostenkontrolle hindeutet. Allerdings sollten ständige Bemühungen unternommen werden, um die WEQ zu optimieren, z.B. durch Verhandlungen über bessere Einkaufspreise oder durch Minimierung von Abfall, um die Rentabilität weiter zu steigern.

Ursachen und Maßnahmen bei Abweichungen

Ein Anstieg der WEQ kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden, wie z.B. höhere Einkaufspreise, einen Rückgang des Umsatzes oder ineffizientes Zahlungsmanagement. Je nach Ursache können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, darunter Preisverhandlungen, Preisanpassungen oder Optimierungen in der Lagerhaltung und Einkaufsplanung.

Buchung des Wareneinsatzes im Rechnungswesen

Im Rechnungswesen wird der Wareneinsatz als Materialaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) geführt. Die Buchung erfolgt über das Wareneinkaufskonto (WEK) und das Wareneinsatzkonto, wobei der Saldo des Wareneinsatzkontos direkt auf der Sollseite des GuV-Kontos verbucht wird.

Fazit

Die Wareneinsatzquote ist eine essenzielle Kennzahl für Unternehmen, um die Effizienz ihres Waren- und Materialeinsatzes zu überwachen. Eine kontinuierliche Analyse und Anpassung basierend auf der WEQ kann zu signifikanten Verbesserungen der betrieblichen Effizienz und Rentabilität führen. Unternehmen wird empfohlen, regelmäßig ihre WEQ zu überprüfen und bei Bedarf Optimierungsmaßnahmen einzuleiten.

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