Selbstständig in der Gastronomie: Die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest Teil 2/2

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Der Schritt in die Selbstständigkeit in der Gastronomie ist aufregend – aber auch voller Fallstricke. In Teil 2 der Doppelfolge des Podcasts „Am Pass“ nehmen Philipp Becker und Robert Reznizak dich mit in die entscheidende Phase: kurz vor und während der Eröffnung. Hier zeigen sich oft die größten Schwächen – und genau hier kannst du durch gute Vorbereitung gravierende Fehler vermeiden.

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1. Personal zu spät suchen: Ein Klassiker mit Folgen

  • Die Eröffnung steht bevor – aber es fehlen Köche und Servicekräfte? Ein leider häufiges Problem. Wer zu spät mit dem Recruiting beginnt, zahlt später drauf – sei es durch teure Mietköche oder unpassendes Personal.

    Tipp: Starte mindestens 6 Monate vor Eröffnung mit der Personalsuche. Nutze Netzwerke, Social Media, lokale Kontakte – und verlasse dich nicht nur auf Jobportale.

2. Kein Signature Dish, kein Profil

Viele Gründer starten ohne klares Aushängeschild. Doch: Wofür stehst du kulinarisch?

Tipp: Entwickle mindestens einen Signature Dish oder Signature Drink, der dein Konzept prägt und Gäste emotional bindet. Klarheit schafft Wiedererkennung – und Gesprächsstoff.

3. Fehlende Probeläufe & kein Soft Opening

Ohne Stresstest in den Betrieb starten? Fatal! Die Küche funktioniert auf dem Papier, aber nicht im Alltag – ein häufiger Grund für frühe Rückschläge.

Tipp: Plane Soft Openings mit vereinfachtem Menü. Teste Abläufe, Technik und Teamleistung. Fehler dürfen hier passieren – vor Gästen später nicht.

4. Bewertung = Chance (nicht Gefahr)

Ein schlechter Start bringt schlechte Bewertungen. Wer diese ignoriert oder pampig beantwortet, verliert doppelt.

Tipp:
– Reagiere innerhalb von 24 Stunden auf Bewertungen (wichtig für SEO!)
– Nutze konstruktives Feedback zur Verbesserung
– Bitte aktiv zufriedene Gäste um Bewertungen
– Nutze KI oder Vorlagen, aber antworte individuell!

5. Einkauf ohne Plan = Geldverschwendung

Viele Gründer verhandeln zu spät oder schlecht – und verschenken bei Lieferverträgen bares Geld.

Tipp:
– Verhandle strategisch: Rückvergütungen, Fixpreise, Volumenrabatte
– Denke langfristig: Was passiert, wenn Personal wechselt?
– Prüfe Einkaufsgenossenschaften – sie bieten oft bessere Konditionen und administrative Vorteile

6. Fehlende Notfallpläne für Stoßzeiten

Wenn der Laden voll ist und das Personal fehlt, brauchst du einen Plan B.

Tipp:
– Halte Aktionskarten flexibel und austauschbar
– Nutze Reservierungstools aktiv, um Auslastung zu steuern
– Schulen dein Team auf spontane Reduktion des Angebots

7. Unklare oder überambitionierte Öffnungszeiten

ffnungszeiten, die du nicht einhalten kannst, kosten Vertrauen – und Nerven.

Tipp:
– Starte lieber mit übersichtlichen Zeiten
– Analysiere die lokalen Gewohnheiten
– Passe Zeiten erst nach Erfahrungswerten an

8. Lokale Vernetzung unterschätzt

Gerade in kleineren Städten ist Netzwerken mit Vereinen, Gewerbetreibenden und der Stadt enorm wichtig.

Tipp:
– Trete Werbegemeinschaften bei
– Erkenne lokale „Meinungsmacher“
– Binde dich aktiv ins Stadtleben ein

9. Kleidung und Auftreten: oft vergessen, aber entscheidend

Kein 30-seitiges Outfit-Konzept nötig – aber ein gemeinsames Auftreten schafft Professionalität.

Tipp:
– Klare Grundregeln für Kleidung, Auftreten und Sauberkeit festlegen
– Authentisch bleiben – aber Grenzen klar definieren

Fazit: Wer gut vorbereitet ist, startet sicherer

Diese Folge steckt voller Praxistipps und konkreter Hinweise, wie du die entscheidende Phase vor und während der Eröffnung souverän meisterst. Denn: Den ersten Eindruck kannst du nicht wiederholen – aber du kannst ihn bewusst gestalten.

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