Viele Maßnahmen der neuen Koalition sind gut gemeint, aber schlecht getaktet oder wirken nicht nachhaltig genug. Der geplante Dreiklang aus Steuerentlastung, flexiblerem Arbeitsrecht und Bürokratieabbau ist in der Theorie hilfreich – in der Praxis wird er durch steigende Lohnkosten, Fachkräftemangel und verschleppte Umsetzung ausgebremst.
Für Hotellerie- und Gastronomiebetriebe bedeutet das: Warten bringt nichts – Handeln ist gefragt. Unsere Empfehlungen:
Preise klug anpassen: Kalkulieren Sie steigende Personalkosten realistisch ein, kommunizieren Sie Preiserhöhungen offen und setzen Sie auf transparente Preisgestaltung.
Personal binden und flexibel einsetzen: Nutzen Sie Spielräume in der Arbeitszeitgestaltung, bieten Sie Anreize für Überstunden und überlegen Sie, wie Rentner oder Quereinsteiger eingebunden werden können.
Effizienz durch Digitalisierung: Reduzieren Sie Bürokratie mit digitalen Tools, automatisieren Sie Prozesse und prüfen Sie Low-Service-Modelle, um mit weniger Personal auszukommen.
Energiekosten aktiv steuern: Setzen Sie weiterhin auf Energiesparmaßnahmen und effiziente Technik – auch ohne staatliche Förderung.
Auf politische Versprechen nicht blind vertrauen: Bereiten Sie sich auf verschiedene Szenarien vor – sowohl mit als auch ohne die versprochenen Entlastungen. Rechnen Sie mit Verzögerungen und planen Sie konservativ.
Die Hotellerie- und Gastronomiebranche ist stark, kreativ und anpassungsfähig. Doch die neue Bundesregierung liefert ihr mit diesem Koalitionsvertrag leider wenig konkrete und sofort wirksame Unterstützung. Es liegt nun an den Unternehmerinnen und Unternehmern selbst, das Beste aus den Rahmenbedingungen zu machen – mit Weitsicht, Resilienz und professioneller Beratung.