No-Show-Rechnungen in der Gastronomie: Warum sie wichtig sind – und wie du sie fair umsetzt
Philipp Becker
In der Gastronomie wird der Kampf gegen No-Shows – Gäste, die reservieren und nicht erscheinen – immer dringlicher. Besonders an umsatzstarken Tagen wie Valentinstag, Ostern oder Weihnachten können leere Tische trotz voller Reservierungsbücher ein finanzielles Desaster sein.
🎧 In dieser Folge unseres Podcasts „Am Pass“ sprechen Philip Becker und Robert Rznizack darüber, warum No-Show-Rechnungen kein Tabu sein sollten und wie Gastronomen sich mit klaren Regeln schützen können.
👉 Jetzt reinhören
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDas Problem: Reserviert, aber nicht erschienen
Gäste, die Tische reservieren und dann ohne Absage fernbleiben, verursachen mehr als nur leeren Umsatz:
- Verlust von Einnahmen: Die Tische bleiben frei, andere Gäste hätten den Platz gerne genutzt.
- Einkaufs- und Personalkosten: Speisen wurden vorbereitet, Personal eingeplant – die Kosten bleiben.
- Vermeidbare Lebensmittelverschwendung: Besonders bei Buffets oder Brunch-Angeboten.
Lösung: Mehr Verbindlichkeit durch klare Reservierungsstrukturen
1️⃣ Professionelle Reservierung statt Notizzettel
✅ Name, Telefonnummer, E-Mail als Pflichtangaben
Schon diese Daten machen eine Reservierung verbindlicher und ermöglichen Kontakt bei Rückfragen.
✅ Digitale Reservierungssysteme nutzen
Automatisierte Bestätigungen und Reminder per E-Mail oder SMS steigern die Zuverlässigkeit.
✅ WhatsApp-Bestätigung als Alternative für kleine Betriebe
Persönlich, direkt und einfach umsetzbar – besonders für kleine Restaurants ohne große IT-Lösungen.
2️⃣ No-Show-Klausel freundlich kommunizieren
👉 In Bestätigungen sollte dezent stehen:
„Sollten Sie verhindert sein, bitten wir um Absage. Bei Nichterscheinen ohne Stornierung behalten wir uns vor, eine Ausfallgebühr von XX € zu berechnen.“
Diese Info sensibilisiert Gäste – oft reicht das bereits, um das Verhalten zu ändern.
3️⃣ Ticketverkauf bei Sonderveranstaltungen
Gerade bei Brunches oder Menüs (z. B. Ostern, Weihnachten, Valentinstag) sind Tickets eine smarte Lösung:
- Liquidität fließt vorab
- Gäste sind stärker gebunden
- Kein Risiko bei No-Shows
💡 Praxisbeispiel:
Ein Restaurant verkauft Tickets à 25 € für den Brunch, verrechnet diese am Veranstaltungstag. Wer nicht erscheint, zahlt trotzdem – und die Kosten sind gedeckt.
Warum Gastronomen mutiger werden sollten
Viele scheuen klare Regeln aus Angst vor Gästereaktionen. Doch:
- Andere Branchen (z. B. Hotellerie) leben No-Show-Rechnungen selbstverständlich.
- Je mehr Betriebe nachziehen, desto normaler wird es auch in der Gastronomie.
- Gäste lernen, dass Reservierungen keine Absichtserklärung, sondern ein Vertrag sind.
Erste Schritte für mehr Verbindlichkeit
🔹 Schaffe eine professionelle Basis: Pflichtdaten erfassen, Bestätigung versenden.
🔹 Kommuniziere freundlich, aber klar: Ausfallgebühren ansprechen.
🔹 Starte bei Sonder-Events mit Ticketverkäufen.
🔹 Schul dein Team: Keine Reservierung ohne Kontaktdaten!
Fazit: Es ist Zeit für klare Kante bei No-Shows
No-Shows kosten Gastronomiebetriebe bares Geld. Wer sich schützt, kann wirtschaftlich erfolgreicher arbeiten und seinen Gästen weiter die Qualität bieten, die sie erwarten.
👉 Jetzt reinhören
more insights
Inklusion im Hotel, Teil 3: Mitarbeitende in der Inklusion finden
Zurück zur Blogübersicht Vielfalt beginnt beim Personal In der heutigen Zeit ist der Fachkräftemangel in der Hotellerie ein präsentes und drängendes Thema. Viele Betriebe suchen
Inklusion im Hotel, Teil 2: Inklusion mitdenken beim Bau
Zurück zur Blogübersicht Inklusion beginnt bei der baulichen Gestaltung Die bauliche Gestaltung ist die Grundlage für echte Teilhabe . Und genau deshalb ein zentraler Baustein
Selbstständig in der Gastronomie: Die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest Teil 2/2
Zurück zur Blogübersicht Der Schritt in die Selbstständigkeit in der Gastronomie ist aufregend – aber auch voller Fallstricke. In Teil 2 der Doppelfolge des Podcasts