Schluss mit lustig: Wie Gastronomie und Hotellerie jetzt gegen Kostenexplosion, Preisdruck und Gästerückgang ansteuern
Philipp Becker

Die Zeiten in Gastronomie und Hotellerie sind herausfordernd wie nie: steigende Kosten, unsichere Gästezahlen, Fachkräftemangel und politische Unsicherheiten stellen Unternehmer täglich vor neue Probleme. In unserem Podcast „Am Pass“ sprechen wir in dieser Folge über das Thema „Schluss mit lustig“ – und in diesem Blogartikel findest du die wichtigsten Strategien, wie du als Gastronomin oder Hotelierin jetzt gegensteuern kannst.
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Mehr InformationenDie aktuelle Lage: Hauptprobleme in Gastronomie und Hotellerie
Die Branche steht vor multiplen Herausforderungen:
✅ Kostenexplosion: Energiepreise, Wareneinsatz und Mieten steigen weiter. Viele Betriebe kämpfen, überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben.
✅ Personalmangel: Gute Fachkräfte sind kaum noch zu finden. Steigende Löhne und neue Mindestlohndebatten verschärfen den Druck.
✅ Gästerückgang und Preissensibilität: Viele Menschen sparen bei Restaurantbesuchen – oder gehen seltener essen und feiern.
✅ Unsicherheit durch Politik: Diskussionen um Steuersätze (z. B. die Rückkehr zur 19%-Mehrwertsteuer auf Speisen) und neue regulatorische Anforderungen sorgen für Unruhe.
Warum jetzt der Zeitpunkt für eine Kurskorrektur ist
Der größte Fehler wäre jetzt, abzuwarten. Stattdessen gilt: aktiv werden, analysieren und anpassen. Wer jetzt sein Konzept prüft, Preise kalkuliert und die Kommunikation mit Gästen und Mitarbeitenden stärkt, sichert sich die besten Chancen zum Überleben und Wachsen.
Strategien für Gastronomie und Hotellerie: So stärkst du dein Geschäft
1️⃣ Preise klug anpassen – ohne Gäste zu verlieren
🔹 Schrittweise Erhöhungen statt Preisschock
🔹 Erkläre deine Preise: Gäste schätzen Transparenz, wenn sie wissen, wofür sie zahlen.
🔹 Statt Rabatten: Mehrwert bieten! Z. B. kleine Extras wie Gruß aus der Küche, Brot, Wasser, Desserthäppchen.
2️⃣ Angebote gestalten: Flucht aus dem Alltag bieten
Essen gehen ist für viele mehr als Nahrungsaufnahme – es ist ein Kurzurlaub vom Stress.
💡 So holst du Gäste ab:
- Schaffe stimmungsvolle Erlebnisse: Themenabende, Candlelight-Dinner, kleine Live-Events.
- Arrangements in der Hotellerie: Kombiniere Übernachtung mit Erlebnis (z. B. Wellness, Ausflugstipps, Verkostungen).
- Kommuniziere: „Hier kannst du abschalten.“
3️⃣ Kostenstruktur prüfen und optimieren
✅ Überprüfe deine Renner-/Penner-Statistik (was läuft gut, was nicht?)
✅ Kalkuliere deine Speisen exakt – jeder Cent zählt.
✅ Reduziere auf eine schlanke, saisonale Karte mit guten Margen.
💡 Profi-Tipp: Falls du unsicher bist: Hol dir Hilfe. Beratungsprogramme (z. B. BAFA-geförderte Sanierungs- und Restrukturierungsberatung) unterstützen – ohne dass es dein Budget sprengt.
4️⃣ Gästebindung stärken
Viele Gäste reagieren aktuell sensibel auf Preise – aber sie bleiben loyal, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen.
🔹 Kundenkarten oder Bonusprogramme (digital oder klassisch)
🔹 Aktionen: „Jeder 11. Kaffee gratis“, „Schnitzeltag“
🔹 Persönliche Ansprache und kleine Aufmerksamkeiten
5️⃣ Investieren – aber mit Augenmaß
Auch wenn es schwerfällt: Investitionen in Ausstattung, Digitalisierung und Konzept sind nötig, um am Markt zu bleiben.
➡ Schrittweise modernisieren statt einmal groß, z. B. Zimmer, Gasträume oder Technik abschnittsweise angehen.
➡ Kommunale Programme und Förderungen checken – manche Städte unterstützen aktiv die Gastronomie.
➡ Finanzierung überdacht gestalten: Zinsen im Blick haben, Angebote vergleichen, Liquidität sichern.
6️⃣ Den Wandel mitgestalten statt fürchten
Die Branche verändert sich. Wer jetzt aktiv wird, kann mitgestalten:
- Nachhaltigkeit einbauen (Mehrweg, regionale Lieferanten)
- Digitalisierung nutzen (z. B. Online-Reservierungen, digitale Speisekarten)
- Servicegedanken neu denken: weniger, aber besser geschulte Mitarbeitende, klug eingesetzt
Fazit: Schluss mit lustig – jetzt zählt unternehmerischer Mut
Die Zeiten für Gastronomie und Hotellerie sind ernst. Aber es gibt Wege, gestärkt aus dieser Phase hervorzugehen. Wer jetzt Preispolitik, Konzept, Service und Kosten prüft und anpasst, kann nicht nur überleben – sondern neue Chancen nutzen.
💡 Extra-Tipp:
Nimm dir Zeit für dein Geschäft: Selbst 1–2 Stunden pro Woche für Analyse, Kalkulation oder neue Ideen zahlen sich langfristig aus.
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